El Eco de lo Divino – Música para el Alma

Heute war ich mit unseren Nachbarn Teresa und Pepín hier in Estepona in einem Konzert des Sinfonieorchesters Málaga. Es war wunderschön und insbesondere die Mezzosopranistin Julia Meríno hat mein Herz sehr berührt. Mein großes Highlight: das Stabat Mater von Pergolesi, wunderschön gesungen von ihr und dem Countertenor Manuel Ruíz.

Info zum Konzert

Das Programm:

1.- Betulia Liberata K. 118 – Obertura (W. A. Mozart) – Orquesta.

2.- Vedró con mio diletto (A. Vivaldi) – Manuel Ruiz, contratenor.

3.- Erbarme dich, mein Gott (J. S. Bach) – Julia Merino, mezzosoprano.

4.- Stabat Mater No. 1 (G. B. Pergolesi) Julia Merino, alto y Manuel Ruiz, contratenor.

5.- La Clemenza di Tito – Obertura (W. A. Mozart) – Orquesta.

6.- Sol da te (A. Vivaldi) – Manuel Ruiz, contratenor.

7.- Ah scostati… Smanie implacabile (W. A. Mozart) – Orquesta.

8.- Il Re Pastore (W. A. Mozart) – Orquesta.

9.- Empio, dirò, tu sei (G. F. Haendel) – Manuel Ruiz, contratenor.

10.- Laudate Dominum KV. 339 (W. A. Mozart) – Julia Merino, mezzosoprano.

Und als Zugabe gab’s das Ave Maria von Caccini – superschön.

Sinfonieorchesters Málaga

Ich war schon ewig nicht mehr in einem klassischen Konzert. Der heutige Abend hat mich daran erinnert, wie sehr ich solche Konzerte mag. Ich glaube, das mache ich jetzt öfters wieder einmal.
Im Nachgang waren Teresa, Pepín und ich noch auf einen Absacker in einer Bar. Ich habe zum ersten Mal über längere Zeit nur Spanisch gesprochen. Und während ich natürlich noch lange nicht soweit bin, auf dem Level und in der Tiefe kommunizieren zu können wie es mir lieb wäre, habe ich heute mit Stolz festgestellt, dass ich große Fortschritte gemacht habe. Ich fand es unheimlich schön, mich mit den beiden zu unterhalten und dabei Wein und Tapas zu genießen.  

Der Urlaub: ein Traum – und wir träumen weiter

Der letzte Sonnenuntergang gestern Abend

Hätte mir jemand vor drei Jahren gesagt, dass ich einmal vom eigenen Campervan und dem Vanlife träumen würde, hätte ich geantwortet, dass diese Prophezeiung sicher niemals Realität werden wird. Und doch ist es passiert. Langsam, ganz langsam hat sich das Leben im fahrbaren Zuhause – und sei es nur für ein Wochenende – in mein Herz geschlichen und irgendwann, genau gesagt letztes Jahr im September, als ich erst alleine und dann wir zu zweit mit dem Bulli im Zeeland waren, war ich in diese Art des Reisens schockverliebt.

In diese Reise nach Kroatien sind wir sehr neugierig gestartet. Würden die zwei Wochen – bisher waren wir ja immer nur ein paar Tage campingmäßig unterwegs – der Anfang oder das Ende unserer Campingleidenschaft werden? Was würde uns besonders gut gefallen, was würden wir in der Zukunft ändern oder anders machen wollen? Wie könnte es sein, einen eigenen Van zu haben, mit dem wir längere Zeit frei stehen und in dem wir auch beide entspannt arbeiten könnten? Wäre das überhaupt möglich (vor allem das mit dem entspannten Arbeiten) und wenn ja, wie müsste dieses Fahrzeug ausgestattet sein? Diese Gedanken haben uns diese zwei Wochen über immer wieder besucht und wir haben einfach mal eine Liste dazu angefangen, was wir glauben, wie der perfekte kaiserliche Van sein müsste. Träume und Visionen sind wichtig, aus meiner Sicht SEHR wichtig. Sich das Was und Warum überlegen, warum man etwas haben oder erfahren möchte und sich davor hüten, sich von der Ahnungslosigkeit des „Wie“ entmutigen zu lassen.

Dies sind die Dinge, die ich an unserer Reise mit dem Glücksmobil ganz besonders geliebt und genossen habe – die Reihenfolge ist keine Prioritätenliste:
Unsere wunderschöne Zweisamkeit mit extra Kuscheligkeitsfaktor durch den Van
Die Naturnähe
Das Gefühl der Freiheit, wenn man nur wenige Sachen dabei hat
Hinfahren zu können, wohin man will
Das Kochen in der Mini-Küche
Das Backen mit dem Omnia-Ofen
Das ungetaktete Leben, das manchmal fast zeitlos war
Aufwachen und das Meer sehen
Das unheimlich bequeme und große Bett
Einfach baden gehen und im Van umziehen
Ein Klo im Van haben, das man vor allem nachts nutzen kann
Das unglaublich schöne Gefühl, von überall aus arbeiten zu können (was ich auf dieser Reise nur sehr wenig gemacht habe)
Das sich Vorstellen und Reindenken, was noch alles möglich wäre
Die Vision probeleben
Die Räder dabeigehabt zu haben
Die gewohnten Routinen verlassen und hinterfragen
Genießen üben – kann Ralf besser und ich lerne es noch 🙂

Ich freue mich jetzt schon riesig auf unsere nächste Reise. Bis dahin halte ich die wunderschönen Erinnerungen wach und schlage Ralf immer wieder neue Van-Ausbaukonzepte vor 😀

Den inneren Frieden finden (oder nicht) – meine Bulli-Reise #2

Ich schreibe diesen Beitrag einige Wochen nach meiner Reise aus der Rückschau.

Nachdem ich letztes Jahr im September eine tief erfüllende Zeit mit mir und dem Bulli in Colijnsplaat hatte, war mir klar, solch eine Reise ganz allein, mit viel Natur, offline und mit wenig Ablenkung, möchte ich unbedingt noch einmal machen. Ich hatte in meinen wenigen Tagen in den Niederlanden inneren Frieden in einer Tiefe und Erfülltheit erlebt wie nie zuvor in meinem Leben. Im darauf folgenden Alltag, blitzte er zwar hin und wieder durch, dieser Frieden, doch schien es, als hätte ich ihn weitestgehend wieder verloren – und so war mir klar: ich fahre im nächsten Jahr wieder los.

Kurz nach meinem Geburtstag habe ich dann von Sardinien aus meine zweite Reise gebucht, für Juni und wieder nach Colijnsplaat. Und wenig später habe dann entdeckt, dass ich für Roadsurfer im März einen Bulli von München nach Wien überführen könnte. Am 18.3. habe ich also einen grau-blauen Bulli in München abgeholt und bin am Tag darauf damit in Richtung Klosterneuburg bei Wien losgefahren. Eine Woche hatte ich Zeit, um das Auto nach Wien zu bringen. Mit den ganzen Dingen rund ums Campen wie Stellplätze, Einparken etc. fühle ich mich immer noch sehr unsicher und da ich den Campingplatz in Klosterneuburg schon kannte, beschloss ich, einfach dort die Woche zu verbringen. Von Sonntag bis Donnerstag allein und bis Samstag würde dann Ralf mit unserem Auto dazukommen. Der weitere Plan war, Samstag das Auto in Wien abzugeben und dann noch zwei gemütliche Hoteltage in Bratislava anzuhängen, bevor wir am 27.3. wieder heimfahren würden.

Reisevorbereitungen

Am frühen Nachmittag des 19.3. bin ich in Klosterneuburg angekommen. Kaum was los – ganz wunderbar. Ich habe mir einen schönen Stellplatz ausgesucht und war bereit, in meine innere Welt und die Natur abzutauchen.

In Klosterneuburg

Und irgendwie kam es dann anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Das Leben konnte es mir einfach nicht recht machen: Es war sehr kühl und grau – zugegebenermaßen keine große Überraschung im März – und gar nicht gemütlich. Privatsphäre gleich null, das Klo (gefühlt) sehr weit weg, der Campingplatz deutlich weniger charmant, als ich ihn in Erinnerung hatte. Viel Eisenbahnlärm, hätte ich wissen müssen. Ich stellte fest, dass ich sehr verwöhnt von den unheimlich schönen, großen und mit Hecken umgebenen Einzelstellplätzen mit eigenem Bad in Colijnsplaat war. Ich glaube, all meine inneren Nörgeleien waren aber mehr der Ausdruck dessen, was mich leider auch die weiteren Tage begleitet hat: viel innere Unruhe, kreisende Gedanken, Genervtheit von mir selber und nicht ein Hauch von innerem Frieden. Meine Erwartungen waren riesig und es wäre sicher viel besser gewesen, keine zu haben.

Bis Dienstag früh bin ich in Klosterneuburg geblieben und habe dann recht spontan beschlossen, noch einmal loszuziehen und mir einen kleinen Campingplatz irgendwo in der Natur zu suchen. Nach einiger Recherche – ich war also nicht komplett offline – bin ich dann fündig geworden und losgefahren: zum Ötscherland-Campingplatz in Lunz am See.

Mein malerischer Stellplatz direkt an der Ybbs…

… mit lieblichem Rauschen

Auf dem Ötscherland-Campingplatz war kaum Betrieb, insbesondere unten am Flüsschen. Jede Menge Platz hatte ich für mich, Natur pur, wenig Straßenlärm, immerhin ein wenig Sonne, meinen Bulli, eine Hängematte – so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Es half jedoch alles nichts, der innere Frieden, er versteckte sich hartnäckig vor mir. Ich war frustriert, traurig und enttäuscht und es zeigte sich mir wieder einmal, dass wir die Welt nicht so sehen, wie sie ist, sondern wie wir im jeweiligen Moment gestimmt sind.

meine Mini-Outdoor-Küche – Pasta mit Pesto schmeckt immer 🙂

Danke liebe Inga fürs Ausleihen der Hängematte!

Blick aus dem Dachzelt

Abendstimmung im Bulli

Spaziergang zum See – man merkt, Körperpflege ist überfällig 🙂

Erste Blümlein

Spaziergang am Seeufer mit wunderschöner Spiegelung

Stimmungsvoller Sonnenuntergang

Ich habe viele schöne Momente erlebt – nur halt eben ohne inneren Frieden: gemütliche Augenblicke in der Hängematte, Kochen im Freien, kuscheliges Schlafen im Bulli, eine Wanderung zum See und teilweise um ihn herum, erste Blümchen, stimmungsvolle Sonnenuntergänge, sternklare Nächte.

Der allerschönste Moment jedoch war der, als Ralf auf den Campingplatz einbog, da ist mir das Herz so richtig vor Freude und Liebe übergelaufen. Und plötzlich war alles gut.

Ich mit mir – mit dem Bulli in Zeeland (NL)

Diesen Beitrag schreibe ich aus der Rückschau.

Es war ein lang gehegter Wunsch von mir, einmal ganz alleine und (nahezu) komplett offline mit meinem Traumauto, dem Bulli, campen zu gehen. Die Vorfreude war groß und die Furcht, mich vielleicht doch nicht zu trauen oder das Ganze nicht genießen zu können, mindestens genauso präsent.

Am 19. September bin ich dann mit viel freudiger und ängstlicher Aufregung nachmittags von Dormagen aus mit meinem Roadsurfer gestartet. Meine erste Etappe war klein, zum Eingewöhnen. Am frühen Abend bin ich bei Birgit in der Naturoase Harwick angekommen und habe an einem ihrer vielen kleinen Teiche geparkt. Nachdem sie mir kurz den Stromanschluss und das Bad gezeigt hatte, begann sich so richtig in mir breit zu machen, dass ich jetzt tatsächlich mit mir alleine und „meinem“ Bulli unterwegs war. Kein euphorisches Gefühl. Meine Gedanken waren weiterhin in flottem Tempo unterwegs, ich habe mich ziemlich schüchtern gefühlt. Ich entschied mich, einen Spaziergang durch Birgits großes, sehr schönes Areal zu machen und hier war sie, meine Erwartung, dass ich nun alles schön, meditativ und entspannt finden müsste. Pustekuchen. Ich war nervös, aufgeregt, unsicher und in Sorge, dass ich diese Reise, die mir so wichtig war (und von der ich fast jedem erzählt hatte), nicht genießen können würde.

Nach meiner kleinen Runde habe ich es mir dann in der Dämmerung ein wenig gemütlich in meinem Bulli gemacht. Ich habe begonnen, ihn einzuräumen und einzurichten – den Löwenanteil wollte ich dann machen, wenn ich am nächsten Tag auf dem Campingplatz in Colijnsplaat angekommen war. Meine Gedanken drehten sich viel darum, ob ich wirklich alles erledigt hatte – vor allem arbeitstechnisch -, bevor ich nun mein Handy ausschalten würde. Ich beantwortete noch einige Emails und irgendwann war er dann da, der tatsächlich entscheidende Moment: das Abschalten und damit der Abschied von meinem Smartphone.

Alle meine Klienten wussten Bescheid, dass ich nun eine Woche nicht erreichbar sein würde, meine Familie und Freunde auch. Verbunden war ich, falls Bedarf bestünde, mit Ralf und meiner Freundin und Camping-Expertin Inga über Threema, das ich auf meinem uralten Mini-iPad installiert hatte. Wie sich herausstellen würde, war dieses Abdocken von meiner Außenwelt die wesentliche Zutat zum Gelingen meiner Reise. Vier Tage und Nächte würde ich nun mit mir alleine verbringen, bevor am Freitag Ralf nachkommen und wir das Wochenende gemeinsam campen würden. Eine gleichzeitig sehr lange und sehr kurze Zeit, auf die ich an diesem ersten Abend blickte. Die Fotos übrigens sind mit meinem alten iPad gemacht und entsprechend nicht berauschend von ihrer Qualität. Das, was ich gerne fotografieren hätte wollen, ist mein Innenleben, denn hier hat die eigentliche Reise stattgefunden.

Bei Birgit in Gescher; Stellplatz über Alpaca-Camping gebucht.

Dienstag Nachmittag bin ich auf dem Campingplatz Mini-Camping Mattemburgh in Zeeland angekommen. Ein wunderschön großer Stellplatz, mein privates Badhäuschen (mit Fußbodenheizung, wie luxuriös!) und schönes Wetter haben mich empfangen. Als mein Bulli geparkt war, kam auch ich innerlich an. Alles in mir begann, loszulassen, sich zu entspannen und einfach im Hier und Jetzt zu sein.

Ich beobachtete mit tiefer Berührung und Freude, wie ich in weniger als 24 Stunden, völlig in mir selbst ruhte. Ich lebte im Moment, es gab keine Agenda. Kochen, Essen, Abspülen, Schlafen, Spazierengehen, einfach da Sein – einfach da Sein – ich lebte ausschließlich nach dem, was in mir an Bedürfnissen entstand. Ein Lebensgefühl des Friedens, Vertrauens, Fließens, das ich so bisher nicht kannte, zumindest nicht über längere Zeit. Und so wurden diese wenigen, nach außen hin völlig unspektakulären Tage, zu einer tiefgreifendsten, berührendsten und kraftvollsten Erfahrungen meines Lebens. Die große Herausforderung: möglichst viel davon in den Alltag integrierbar machen, damit der innere Frieden nicht ein „Ferienerlebnis“ bleibt. Ich bin dabei.

Mini-Camping Mattemburgh, Colijnsplaat. Auch, wenn mir die Markise keinen Schatten gespendet hat, für’s Campinggefühl war sie ganz wunderbar. Das Gefühl der Muscheln unter den Füßen ist mir immer noch sehr präsent.

Gemütlichkeit am Abend; einfach in den Bulli kuscheln und da sein.

Wärmflasche, Tee, in die selbstgestrickte Jacke eingekuschelt. Schön.

Auf dem Deichweg Richtung Colijnsplaat

Der kleine Hafen von Colijnsplaat

Während der Dämmerung aufgewacht und zum Wasser gelaufen. Leuchtendes Farbenspiel (mehr, als mein iPad einfangen konnte)

Mein größter Wunsch ist innerer Frieden. Dann kommt erst mal lange nichts. Und dann: mein eigener Bulli mit meiner Wunschausstattung.

Es hat sich im besten Sinne einfach und frei angefühlt, lediglich diesen kleinen, kuscheligen Lebensraum zu haben und ein paar wenige Dinge. Am Minimalismus – mir gefällt das Wort Essenzialismus besser – ist, glaube ich, wirklich etwas dran.

Glücklich.